Was man über Maine Coon wissen sollte?
Maine Coons sind sehr menschenbezogen und anhänglich.
Im Umgang sind die Maine Coons gesellig und freundlich, zu Artgenossen ebenso wie zu Hunden oder Kindern. Gern fordern sie Spieleinheiten ein. Tun sie das mit Nachdruck, hört man oft eine Art Gurren oder Krähen.
Einige Vertreter dieser Rasse apportieren sogar kleine Bällchen, so auch unser ehemaliger Kater Rusty.
Deswegen und wegen ihrer starken Menschenbindung bezeichnet man die Maine Coon auch als „Hundkatze“. Aber eine Maine Coon hat noch weitere Besonderheiten zu bieten, etwa ihre Größe oder ihre Vorliebe sich mit „ihren“ Menschen zu unterhalten.
Die Rasse gilt zudem als guter Jäger. In den USA wird sie nach wie vor als „Working Cat“ – nämlich als Mäuse- und Rattenfänger – bezeichnet.
Haltung und Pflege
Die Maine Coon ist eine lebhafte Katze, die gern jagt und tobt. Am glücklichsten ist die Samtpfote mit dem großen Bewegungsdrang, wenn sie gesicherten Freigang genießen darf. (Garten oder Geschirr und Leine) Größe und Gewicht der Maine Coon stellen besondere Ansprüche an die Ausstattung: Sie braucht viel Platz in der Wohnung, einen stabilen Kratzbaum mit ausreichend dimensionierten Liegeflächen und eine große Katzentoilette. Wichtig ist zudem die Fellpflege: Als Halblanghaarkatze braucht die Maine Coon für ein seidiges, gepflegtes Haarkleid ohne Filz in der Unterwolle vor allem im Fellwechsel etwas Hilfe. Bei reinen Wohnungskatzen reicht meist gelegentliches Durchbürsten, vor allem, wenn das Fell weniger dicht und lang ist.
Geschichtliches...
Die imposanten Coonies wirken wild und verwegen. Doch hinter ihrem Äußeren verbergen sich sanfte, anhängliche Katzen, die durch ihre unvergleichliche Art ihre Menschen verzaubern.
Die Maine Coon zählt zu den größten und schwersten Hauskatzenrassen der Welt. Gemessen vom Kopf bis zur Schwanzspitze, können sie eine Länge von einem Meter erreichen. Ein ausgewachsener Kater kann bis zu 10 kg schwer, und 1.20m lang werden, eine Katze sieben Kilogramm. Den kräftigen muskulösen Körper bedeckt ein halblanges, dichtes Fell, das aus einem wärmenden Unterfell und wasserabweisenden Deckhaaren besteht.
Die Maine Coon gehört zu den sogenannten Waldkatzen. Ursprünglich ist sie im Bundesstaat Maine im Nordosten der USA zu Hause. Noch heute leben dort wilde Verwandte der Maine Coons. Um die Entstehung der Rasse ranken sich viele Geschichten. Lange Zeit glaubten die Menschen, dass die Maine Coon Katze aus einer Kreuzung zwischen Hauskatze und Waschbär (engl. Racoon) hervorgegangen sei. Diese Auffassung wurde selbst noch 1974 in G. Grilkes Buch " The cat and man" vertreten. Dazu haben sicher die typische Waschbären Zeichnung, der kräftige Körperbau und der dichte, buschige Schwanz beigetragen. Eine solche Kreuzung ist genetisch unmöglich. Genauso ist eine Verpaarung von Hauskatzen mit den frei lebenden wilden Katzenarten in dieser Gegend, Luchs und Puma, aus zoologischer Sicht schon aufgrund des Größenunterschieds nicht möglich. Auch eine Abstammung von den Waldkatzen, die mit den Wikingern im 11. Jahrhundert nach Amerika gekommen waren, wurde diskutiert. Daneben kursieren weitere Spekulationen, in denen zum Beispiel Kapitän Charles Coon aus Biddlefort Pool in Maine oder Kapitän Samuel Clough zur Zeit der Fanzosischen Revolution eine Rolle gespielt haben. Am wahrscheinlichsten ist, dass die heutige Maine Coon einen Kreuzung aus den verschiedenen Katzenrassen ist, die Einwanderer im Laufe der Zeit nach Amerika mitbrachten. Da im kühlen, rauen Klima von Maine nur kräftige, widerstandsfähige Tiere überleben konnten, bildete sich diese große, eindrucksvolle Rasse. Die Rasse geriet fast in Vergessenheit. Erst ab 1950 stieg das Interesse der Züchter an ihr. Da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Katzen gab, die zur Zucht eingesetzt wurden, holten die Züchter wilde Katzen mit den gewünschten rassetypischen Merkmalen (Foundation- Tiere) aus der natürlichen Population. Allmählich waren Maine Coons wieder auf Katzenausstellungen zu sehen und erfuhren viel Zuspruch. Ein Rassestandart wurde erarbeitet. Erst im Mai 1976 erkannte die Cat Franciers Assoziation (CFA) als letzter großer amerikanischer Dachverband die Maine Coon als vollwertige Rassekatze an. Heute gehören Maine Coon weltweit zu den beliebtesten Katzenrassen.
Vom Wesen der Maine Coon
Beim Anblick einer Maine Coon könnte man meinen, eine Wildkatze vor sich zu haben. Doch das äußere Erscheinunhsbild trügt. Maine Coons sind liebenswürdige Katzen mit einem unvergesslichen Wesen, die sich problemlos in der Wohnung halten lassen. Als gesellige Tiere hassen sie nichts mehr, als stundenlang allein gelassen zu werden. Im Folgenden erfahren Sie, was auf sie zukommt, wenn Sie ihr Leben mit einer Maine Coon teilen wollen.
Zwei Seelen in einer Brust
Typisch Katze sind Maine Coons unabhängig und können sich manchmal stundenlang mit sich selbst beschäftigen. Dann wird gedöst, gespielt oder nur aus dem Fenster gesehen. Dann wieder, sind sie anhänglich wie ein Hund und folgen ihrem Menschen auf Schritt und Tritt, begleiten ihn von Zimmer zu Zimmer, und interessieren sich für alles was er tut. Ob es sich um eine Reparatur, um Bastelarbeiten oder um die tägliche Hausarbeit handelt, ob Sie Lust auf eine Streichelrunde haben oder abgespannt von der Arbeit nach Hause kommen und eigentlich Ihre Ruhe haben möchten - eine Maine Coon ist immer dabei.
Im Gegensatz zu anderen Hauskatzen besteht eine Maine Coon dann auf ihrem "Recht" auf Aufmerksamkeit, und lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Schenken Sie ihr ein paar Minuten Zeit, um mit ihr zu spielen oder zu schmusen. Dann können Sie wieder ihrer geplanten Tätigkeit nachgehen. Wenn Sie jetzt allerdings meinen, Coonies sind Schoßkatzen, muss ich Sie leider enttäuschen. Gelegentlich lieben sie es, sich auf dem Schoß ihres Menschen niederzulassen, doch der Platz nebenan wird meist bevorzugt.
Quasselschnäutzchen
Im Vergleich zu ihrer imposanten Erscheinung haben Maine Coons eine leise Stimme. Doch diese setzen sie ausgiebig ein. Am Ende eines ereignisreichen Tages kann Ihnen eine Coonie ihre Erlebnisse ausführlich erzählen - egal ob Sie Zeit und Muße haben, ihr zuzuhören, Ihre Maine Coon wird Ihnen ihre Geschichte erzählen.
Neugierig und geschickt
Eine herausragende Eigenschaft einer Maine Coon ist ihre Neugier und ihr ausgeprägter Spieltrieb. Herum liegende Schrauben, Autoschlüssel, wichtige Papiere, Papierschnipsel, noch nicht aufgeräumte Einkäufe oder Stifte erregen die Aufmerksamkeit einer jeden Coonie. Solche Gegenstände werden dann gern mit den Pfoten vom Tisch gestupst und zum Spielzeug umfunktioniert. Gelegentlich werden sie auch mal "geklaut" und versteckt. Selbst Hausschuh werden verschleppt. Dabei sind Maine Coons mit der Wahl ihrer Verstecke sehr kreativ. Und wenn man Pech hat, findet man das geraubte erst nach einer längeren Suchaktion wieder. Bei solchen Aktionen setzen Maine Coons ihre Pfoten geschickt ein. Problemlos können sie Türen und Schränke öffnen. Oft führen sie auch das Futter mit den Pfoten zum Mäulchen, um es zu verspeisen. Selbst am gedeckten Tisch kann es passieren, dass eine Pfote von unten auf dem Tisch etwas zu erhaschen versucht. Bringen Sie daher Ihrer Coonie von Anfang an bei, dass der Tisch tabu ist.
Wasserscheu? - Nein danke!
Neben dem hundeähnlichen Verhalten ist die Liebe der Coonies zum Wasser katzenuntypisch. Manche Maine Coons gehen sogar mit ihrem Besitzer unter die Dusche. Dabei schützt sie ihr wasserabweisendes Fell davor, richtig nass zu werden. Ein hartnäckiges Gerücht ist es allerdings, dass eine Maine Coon, die einen Fluss überqueren möchte, nicht über eine Brücke geht, sondern schwimmt. Selbstverständlich können Coonies wie alle Katzen schwimmen, das machen sie jedoch nur, wenn es sein muss. Fast alle Maine Coons planschen dagegen mit dem Pfoten im Wassernapf. Futterbrocken und auch so manches Spielzeug werden im Wasser gebadet und anschließend wieder geschickt heraus geangelt.
Quelle: "Maine Coon" von Birgit Kieffer